TSG Verrenberg
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1947 e.V.

 



Leistungsgrundsätze

Zur Förderung der Leistung wurden vereinsintern folgende "Allgemeingültigen Regeln für den Fußballer" ausgegeben:


I. Deine Mannschaft ist ein Ganzes. Du bist nur ein Glied in ihr und musst dich der Kameradschaft stets unterordnen!
   1. Unkameradschaftlich ist es, wenn du einem angesetzten Spiel ohne Grund fernbleibst!
   2. Unkameradschaftlich bist du, wenn du am Abend vor dem Spiel dem Alkohol frönst
         und dann mit deinen schlechten Leistungen deiner Mannschaft schädigst!
   3. Unkameradschaftlich bist du, wenn du deine Kraft und dein Können im Spiel nicht voll einsetzt!
   4. Unkameradschaftlich bist du, wenn du den Gegner oder den Schiedsrichter unbeherrscht attackierst!
   5. Unkameradschaftlich bist du, wenn du nach einem Misserfolg die Fehler bei anderen suchst.
       Überprüfe immer zuerst dich selbst!

II. Der Gegner ist Sportsmann wie du. Achte in ihm den Kameraden, auch wenn er dir überlegen ist!
    1. Unsportlich bist du, wenn du deinen Gegner mit Absicht schädigst, auch wenn er dich  
        gefoult haben sollte!
    2. Unsportlich bist du, wenn du deinen Gegner mit Schimpfworten beleidigst!
    3. Unsportlich bist du, wenn du dich nach einem unfairen Spiel nicht entschuldigst!
    4. Unsportlich bist du, wenn du nicht bereit bist, nach einer Niederlage dem besseren  
        Gegner deine Achtung zu zollen! Gratuliere ihm!
    5. Unsportlich bist du, wenn du als Sieger deinen Gegner verlachst und verhöhnst.
        Der Sportler nimmt Sieg und Niederlage mit gelassener Ruhe hin!

III. Der Schiedsrichter ist um sein Amt nicht zu beneiden. Erwarte nicht, dass er alles sieht.
      Seine Entscheidung, auch wenn sie nach deiner Meinung falsch ist, hat Gültigkeit!

      Hilf mit, das raudihafte, halbstarke Gezänk von unseren Fussballplätzen fernzuhalten!
      Kämpfe mit deiner Mannschaft für Sauberkeit, Ritterlichkeit und Kameradschaft!




Die Vereinsgründung

Bereits 1925 wurde ein Turnverein in Verrenberg ins Leben gerufen, was für ein kleines Bauerndorf sehr ungewöhnlich war. Wirtschaftliche Mittel waren zu dieser Zeit nur gering vorhanden, als Turnhalle diente ein Anbau an der alten Kelter und allein das Anschaffen eines Barrens bedeutete eine Errungenschaft. Die Entwicklung Deutschlands nach 1933 bedeutete wieder ein frühes Ende des Vereins.

Am 17. Oktober 1947 schlossen sich fußballbegeisterte Verrenberger zusammen und gründeten die TSG Verrenberg.
Besondere Helfer: Willi Fanfara, Karl Frank, Helmut Heß, Anton & Franz Kiß, Gerd & Friedel Lisson, Karl Mezger, Rudi Paeth, Karl & Otto Sommer und Frieder Rupp.
Eugen Strobel (Kassier) und Willi Schneider (Vorstand) brachten die TSG Verrenberg aus den Startlöchern. Am Gründungsabend wurden 90 Liter gestifteter Wein verkauft, für welches Geld man Trikots, Stiefel und Bälle anschaffen konnte.

Auf dem Golberg wurde ein Sportplatz hergerichtet und ein Umkleidehäuschen erstellt, allerdings ohne Wasseranschluss. Für die Körperwäsche nach dem Spiel begnügte man sich mit einem Gartenschlauch und einer Zinkwanne vor der Kelter.
Ein Pforzheimer Bürger, der in Verrenberg Obst, Eier und andere Nahrungsmittel erwerben wollte, vermittelte 1948 die erste freundschaftliche Beziehung zu einem größeren Verein. Man war  zu Gast beim VfR Pforzheim, spielte, feierte fröhlich und empfing selbst die Spieler und Angehörigen aus der Schmuckstadt, für die der Aufenthalt in Verrenberg angesichts der schlechten Ernährungslage in den Städten einem Besuch im Schlaraffenland glich.




Die sportlichen Erfolge der Männer

Die oben genannnten Grundsätze führten den kleinsten Verein des Fußballbezirks Hohenlohe nach 1956 zu großen Erfolgen. In der Ausspielung des Hohenloher Wanderpokals wurde die Mannschaft in Heimbach gegen den SSV Stimpfach mit 3:0 Toren Pokalsieger der C-Klasse, erkämpfte in Sulzdorf gegen die Spvgg Hengstfeld mit 4:2 die Pokalmeisterschaft der B-Klasse und stand am 03.08.1957 in Künzelsau im Endspiel gegen den A-Klasse-Vertreter VfB Bad Mergentheim. In der Verlängerung wurde durch ein 2:1 die Sensation perfekt: Verrenberg war Hohenloher Pokalmeister!

Die Erfolgsserie wurde fortgesetzt. 1959 erkämpfte sich die I. Mannschaft die Meisterschaft der C-Klasse, wurde 1961 B-Klassen-Meister und gab ein (nur 1-jähriges) "Gastspiel" in der höchsten Klasse des Bezirks.  
Da jeder Aufstieg mit der Verleihung des Fairnesspreises verbunden war, erwarb sich die Elf viel zusätzliche Sympathie.
Mit der Zeit stieg der Verein infolge mehrerer Spielerwechsel wieder ab und landete nach weiteren 2 Jahren wieder in der untersten Spielklasse.
1964 übernahm mit Karl Mezger ein Spieler der alten Garde die Leitung des Vereins. Er nahm die Verbesserung der für den Sport notwendigen Anlagen in Angriff. Mit dem Bau der neuen Schule erhielten die Spieler einen Umkleideraum, eine Duschanlage und einen Trainingsplatz. In Eigenleistung wurde die Sportplatzanlage auf dem Golberg verbessert. Aktive und passive Mitglieder opferten ihre Freizeit, ebneten den Platz ein, sorgten für eine Umzäunung und schufen Parkplätze.
So konnte im Juli 1967 auf dem Golberg in einem größeren Rahmen das 20-jährige Vereinsjubiläum mit einem Pokalturnier und einem Heimatabend gefeiert werden. Dass der TSV Bitzfeld, der in nachbarschaftlicher Freundschaft sein Zelt zur Verfügung gestellt hatte, als Sieger aus dem Turnier hervorging, wurde mit besonderer Freude vermerkt.
Der große Erfolg dieser Veranstaltung sorgte auch wieder für sportlichen Aufwind: am 12.02.1968 wurde die TSG in Öhringen gegen den TSV Waldbach mit 4:2 Toren zum zweiten Mal in ihrer Geschichte Hohenloher Pokalsieger der C-Klasse.

Auf den sportlichen Bereich wirkte sich die neue Sportanlage nach der Einweihung im Juli 1980 positiv aus. Die TSG Verrenberg erreichte im darauffolgenden Spieljahr 1980/81 bereits 2 Tage vor Saisonabschluss die Meisterschaft in der Kreisliga B und stieg somit in die Kreisliga A auf.

Der angestrebte Klassenerhalt in der Saison 1981/82 wurde mit 8 Punkten Vorsprung auf den ersten Absteiger erreicht. Im Laufe der Saison 1982/83 verlängerte sich die Verletzungsliste der TSG-Mannschaft mit der Dauer der Runde, was zum stetigen Kampf gegen den Abstieg resultierte. Da in diesem Jahr die Mannschaften recht dicht beieinander lagen, zählte jeder Punkt und hier hatte die TSG Verrenberg nicht viel Glück. So musste man die Kreisliga A nach 2 Jahren Zugehörigkeit wieder verlassen. Der sportliche Tiefpunkt erfolgte in der Saison 1989/90 durch die Platzierung am Tabellenende. Diese Talfahrt sollte noch eine Weile andauern, doch eine junge aktive Mannschaft und die Verrenberger Jugendarbeit stimmten 1997 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums für die Zukunft zuversichtlich, dass sich bald wieder entsprechende Erfolge einstellen könnten.  




Die  neue sportliche Heimat

Mit der Eingemeindung der Gemeinde Verrenberg in die Stadt Öhringen konnte der Vorsitzende Karl Mezger auch eine neue Ära der Vereinsgeschichte in die Wege leiten. Die Stadtverwaltung sagte zu, in Ortsnähe einen Sportplatz errichten zu lassen. Auf dem Golberg dagegen sollte ein Freizeitzentrum entstehen.
So nahm man mit einem erfolgreichen Pokalturnier am 5./6. Juli 1975 eigentlich schon Abschied vom Golberg-Sportplatz. Wieder gewann der TSV Bitzfeld den begehrten Pokal. Der finanzielle Erfolg aber sollte Grundstock sein zum Bau eines Vereinsheims mit Umkleideräumen, sanitären Anlagen und Geräteraum.  1978 war es dann soweit. Die Stadt Öhringen schuf am Nordrand des Ortes einen neuen Sportplatz. Durch vorbildliche Gemeinschaftsleistung und mit Spenden der Verrenberger Bevölkerung sowie über 5.000 freiwillige Arbeitsstunden, konnte nach 33 Jahren der große Traum der Verrenberger Fußballer in Erfüllung gehen. Mit einer dreitägigen Einweihungsfeier vom 11. bis 13. Juli 1980 wurde die neue Anlage gebührend gefeiert.

Der Verein wuchs an Mitgliedern und an Aufgaben. Durch die intensive Jugendarbeit und viele weitere Aktivitäten wurde es im neuen Sportheim aber schon bald eng. Zusätzlich wurde die Gemeindescheune, in der die Festausstattung für das beliebte "Verrenberger Weindörfle" eingelagert war, abgerissen und ein Ersatz war dringend notwendig.  
Gleichzeitig wuchs auch die Zuschauerzahl bei den Heimspielen und die Bewirtung der Besucher musste deutlich verbessert werden.
So entschloss sich der Vorstand, das Vereinsheim im Jahr 1998 um einen Anbau zu erweitern.




Quelle: Festschriften zum jeweiligen Jubiläum 40 Jahre und 50 Jahre TSG Verrenberg